Die Erntezeit gehört sicherlich im Garten zu den schönsten im ganzen Jahr. Ob im frühen Sommer die Johannisbeeren oder im Herbst die Äpfel, sobald es losgeht sind Groß und Klein kaum mehr zu bremsen.
Gerade in guten Erntejahren lassen sich große Mengen an Früchten kaum bewältigen, sodass nach sinnvollen, alternativen Möglichkeiten für die Verwendung gesucht wird. Verfügst du über große Mengen an Obst? Somit kommt für dich wohl eher eine Fruchtsaftkelterei in Frage, dazu aber später mehr. Im heutigen Beispiel kommt der Dampfentsafter ins Spiel – er ist recht einfach zu bedienen und der damit gewonnene Saft wird dich begeistern.
Inhaltsverzeichnis:
- Apfelsaft einfach selber machen
- Wie lange dauert das Entsaften und wie viel Saft ist zu erwarten?
- Egal ob Äpfel, Beeren, Quitten oder Rhabarber – aus fast allem, was der Garten hergibt, lassen sich leckere Säfte herstellen.
- Zu guter Letzt ein Buchtipp: Das Apfel-Buch – besondere Sorten, gezeichnet und beschrieben von der Ausnahme-Illustratorin Rosie Sanders
- Jetzt bist Du dran, Deine Unterstützung ist gefragt
Dampfentsafter bestehen in der Regel aus drei einfachen Teilen: In den unteren flachen Behälter wird, bis 3 cm unter dem Rand, Wasser zur Wasserampferzeugung gefüllt. Darauf wird ein Auffangbehälter gesetzt, der einen Trichter enthält. Der Auffangbehälter besitzt zudem einen kleinen Ablauf, an dem ein Gummischlauch angeschlossen ist, der durch eine Art Klammer zusammengequetscht wird. In den Auffangbehälter wird der Fruchtkorb eingesetzt, der mit vielen Löchern versehen ist. Der Fruchtkorb wird mit einem Glasdeckel geschlossen, damit der Vorgang beobachtet werden kann, ohne den Deckel abnehmen zu müssen, wodurch sonnst viel Dampf und damit Energie verloren gehen würde.
Apfelsaft einfach selber machen
Äpfel waschen, schadhafte Stellen herausschneiden und in Stücke schneiden. Das Wasser wird im unteren Behälter auf einem Herd zum Kochen gebracht und der heiße Wasserdampf steigt durch den Trichter nach oben in den mit Obst oder Gemüse gefüllten Fruchtkorb. Die Hitze des Dampfes bringt die Pflanzenzellen mit der Zeit zum Platzen, somit kann der Saft duch die Löcher des Fruchtkorbes in den Auffangbehälter abtropfen. Nachdem das Obst oder das Gemüse entsaftet sind, wird die Schlauchklammer gelöst, so dass der Saft aus dem Auffangbehälter herauslaufen und man somit recht einfach die vorbereiteten Flaschen befüllen kann.
Vorsicht beim befüllen der Flaschen – der Saft ist heiß!
Auch die Flaschen erhizen sich während des Abfüllvorgangs stark. Am Besten die Flaschen vor dem abfüllen mit einem Handtuch umfassen oder vor dem Küchenherd einen kleinen Tisch aufbauen, so kann man die Flaschen bequem abstellen und ohne große Mühe in die bereitgestellten Flaschen abfüllen.
In der Regel kommt der Saft leicht getrübt daher. Da das Obst oder Gemüse nicht bewegt wird, verbleiben unerwünschte Reste wie Kerne und Stiele im Fruchtkorb. Der Aufwand ist verhältnismäßig gering und der gewonnene Saft ist lange haltbar. Wichtig hierbei sind gut ausgekochte Flaschen mit Bügel oder passende Mostkappen für Flaschen ohne Bügel.
Vorteile per Dampfentsafter: Die Ausbeute ist hoch und der Zeitaufwand für Vorbereitung für das Entsaften in der Regel gering. Die Früchte sollten mit Kernen, Stielen und Schalen verarbeitet werden. Der entstehende Saft wird durch den heißen Wasserdampf sterilisiert und somit vitaminschonend gewonnen.
Dieser Saft ist bei richtiger Lagerung für einige Zeit haltbar, und das Vitamin C ist unter Ausschluss von Luft hitzebeständig, bleibt also erhalten. Im Saftbehälter wird der Saft durch den Dampf knapp unter Siedetemperatur vom 100 Grad gehalten, kocht also nicht. Zum Vorteil werden durch den Dampf die Keime abgetötet. Auf jeden Fall aber gilt, den Saft sofort in ausgekochte Flaschen abzufüllen und zu verschießen, damit keine zusätzliche Luft in die Flasche gelangen kann. So bleibt der gewonnene Saft keimfrei und die Vitamine bleiben lange erhalten.
Den von mir verwendeten Dampfentsafter kannst du bei Amazon bestellen. Er ist zweckmäßig und für alle Herdarten geeignet.
Apfelsorte: Gascoynes Scharlachroter (Gascoynes Scarlett Seedling)
Alternativen zum Dampfentsafter:
Saftpressen : Sie trennen den Saft vom Trester durch mechanischen Druck. Man kann unterscheiden zwischen Zitruspressen, Saftpressen mit einer Schnecke und mit zwei Schnecken. Zitruspressen können, wieder Mame schon sagt, nur Zitrusfrüchte entsaften. Sie besitzen gewöhnlich einen nach oben spitz zulaufenden balligen Kegel, der mit scharfkantigen Rippen versehen ist. Entsafter mit einer oder zwei Schnecken können so gut wie jedes Obst und Gemüse, aber übrigens auch frische Kräuter und Gräser entsaften. Die Schnecken brechen zuerst Stücke des Pressgutes ab und quetschen dieses anschließend aus. Der Saft wird einfach durch ein Sieb getrennt, während der Trester am Ende der Schnecke ausgeworfen wird. Die Drehzahl der Schnecken ist nur sehr gering, weshalb wenig Sauerstoff in den Saft gelangt. Daher ist die Qualität des Saftes hoch.
Zentrifugenentsafter : Sie eignen sich gut zum Entsaften von hartem Obst und Gemüse, Blattgemüse, Gräser und Beeren können dagegen nur schlecht verarbeitet werden. Sie weisen eine Reibscheibe und ein zylinder- oder kegelförmiges Sieb auf. Die Reibscheibe dreht sich mit hoher Geschwindigkeit und zerkleinert so das Pressgut, welches dann gegen das Sieb geschleudert und durch die Zentrifugalkraft ausgepresst wird. Insbesondere ältere Modelle besitzen zylinderförmige Siebe, in denen sich der Trester ansammelt, der dann anschließend von Hand entfernt werden muss. Da der Trester längere Zeit im Sieb bleibt und zentrifugiert wird, ist die Saftausbeute größer. Neuere Modelle weisen konische Siebe auf. Dadurch wandert der Trester von selbst aus dem Sieb und fällt zumeist in einen Sammelbehälter. Da der Trester nicht so lange geschleudert wird, ist die Saftausbeute geringer. Mit einem Zentrifugenentsafter kannst du schnell entsaften, deshalb werden sie auch häufig in der Gastronomie verwendet.
Wie lange dauert das Entsaften und wie viel Saft ist zu erwarten?
Ungefähre Angaben, in welcher Zeit du wie viel Liter Saft pro 5kg Obst oder Gemüse erwarten kannst:
Äpfel: 50 bis 60 Minuten = ca. 2 bis 3 Liter
Birnen: 50 bis 60 Minuten = ca. 2 bis 3 Liter
Erdbeeren: 20 bis 25 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Quitten: 50 bis 60 Minuten = ca. 2 bis 3 Liter
Weintrauben: 30 bis 35 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Himbeeren: 20 bis 25 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Brombeeren: 20 bis 25 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Rote Johannisbeeren: 30 bis 35 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Schwarze Johannisbeeren: 30 bis 35 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Süßkirschen: 30 bis 35 Minuten = ca. 2 bis 3 Liter
Sauerkirschen: 30 bis 35 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Marillen: 30 bis 35 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Pfirsiche: 30 bis 35 Minuten = ca. 4 bis 5 Liter
Mirabellen: 30 bis 35 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Pflaumen: 30 bis 35 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Rhabarber: 50 bis 60 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Stachelbeeren: 30 bis 35 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Heidelbeeren: 30 bis 35 Minuten = ca. 3 bis 4 Liter
Preiselbeeren: 30 bis 35 Minuten = ca. 2 bis 3 Liter
Egal ob Äpfel, Beeren, Quitten oder Rhabarber – aus fast allem, was der Garten hergibt, lassen sich leckere Säfte herstellen.
Wie das Lohnmosten funktioniert – ein Prinzip mit Zukunft. Das Prinzip ist eigentlich sehr einfach. Wenn du in größeren Mengen Saft oder Most herstellen möchtest, dann lass dein Obst in einer Fruchtsaftkelterei bzw. Mosterei pressen. Auch finanziell ist das Lohnmosten eine gute Alternative um ein qualitativ hochwertiges, regionales Produkt preiswert zu bekommen.
So unterstützt du regionale Unternehmen, erhältst Arbeitsplätze, schützt deine Landschaft, hilfst Landwirten bei der Erzeugung nachvollziehbarer, gesunder und schmackhafter Lebensmittel und schaffst so ein gutes wirtschaftliches Klima.
Zur Wahl für die Verarbeitung stehen meist Beeren, Sauerkirschen, Äpfel, Birnen, Quitten und auch Rhabarber. Erkundige dich am besten in einer Kelterei in deiner Nähe, welche Obstarten verarbeitet werden und in welchem Zeitraum das Obst entgegen genommen wird. Wann du dein Saft abholst, ob sofort oder über das Jahr verteilt bis zur nächsten Ernte, kannst dur ganz nach Belieben selbst entscheiden.
Zu guter Letzt ein Buchtipp: Das Apfel-Buch – besondere Sorten, gezeichnet und beschrieben von der Ausnahme-Illustratorin Rosie Sanders
Über Rosie Sanders wird oft gesagt, sie könne die berühmteste Frucht der Welt, den Apfel, am besten malen. Für dieses Buch hat sie viele alte und neue Apfelsorten künstlerisch dokumentiert. Das Ergebnis sind die im Buch gezeigten Aquarelle, die die Äpfel zum Greifen nah erscheinen lassen. Dabei präsentiert sie jeden Apfel mit Blüte, Zweig und Blatt und stellt die Sorte in einem ausführlichen Porträt vor, aus dem Form, Farbe, Geschmack, Duft und Genussreife hervorgehen. Gleichzeitig erfahren wir immer etwas aus der Geschichte jeder Apfelsorte. Zeichnungen der Längsschnitte runden das informative Buch ab, das nicht nur jeden botanisch interessierten Betrachter beeindruckt.
Dieses wundervolle Apfel-Buch kannst du bei Amazon bestellen.
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