Für einen perfekten Pizzateig braucht es eigentlich nur 4 Dinge. Und zwar: Mehl, Wasser, Hefe und Salz. Du solltest den Pizzateig für 24, 48 oder gar 72 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen, dann wird er besonders fein und lecker. Die nachfolgende Anleitung richtet sich an jene, die gerne Pizza backen und wie ich nach Perfektion streben.
Übrigens: Wer keinen eigenen Outdoor Pizzaofen hat, nutzt wie ich zum backen einen Pizzastein Eine tolle Sache, die perfekte Pizza gelingt fast wie beim echten Italiener.
Inhaltsverzeichnis:
- Pizzateig Grundrezept für die perfekte Pizza
- Pizzateig Grundrezept kostenlos als PDF runterladen
- Pizzateig mit der Küchenmaschine selber machen
- Pizza selber machen – Pizzavariationen
- Beste Pizza der Welt
- Beste Pizza in Neapel
- Frische Hefe einfrieren
- Die Pizza und ihre Geschichte
- Jetzt bist Du dran, Deine Unterstützung ist gefragt
Pizzateig Grundrezept für die perfekte Pizza
Ich nehme dazu immer Mehl Typ 00 . Diese Mehlsorte hat einen Glutenanteil von bis zu 14 %. Mehl Typ 405 enthält nur ca. 11 % Gluten. Je höher der Glutenanteil, desto geschmeidiger wird der Pizzateig. Mehl Typ 00 gibt es in italienischen Feinkostgeschäften oder in einem gut sortierten Supermarkt.
Zutaten für Pizzateig mit 65% Hydration:
- 1 kg Mehl Typ 00 (für 6 Pizzen)
- 650 ml Wasser, kalt
- 1,5 g frische Hefe (oder 0,5 g Trockenhefe). Ja, so wenig!
- 25 g feines Meersalz
- etwas Zeit und Geduld
Zusätzlich wird benötigt:
- 300 g Semola Rimacinata (Hartweizengrieß)
- San-Marzano-Tomaten
- Pizzastein
- Pizzaschaufel
- Pizzaballenbox
- Laser-Temperaturpistole (muss nicht unbeningt sein)
- Abkühlrost
- gutes Olivenöl
- Pizzaschneider, Messbecher, Waage, Teigspachtel
- Die Zutaten für den Belag, je nach Belieben
- Pizzateig Zeitmanagement
Beispiel 24h Stockgare: Wenn du am Samstag Abend ab 19 Uhr Pizza machen möchtest, solltest du mit dem Pizzateig am Freitag 7:30 beginnen.
Freitag 7:30 Uhr / Start Pizzateig ansetzen
Freitag 8:00 Uhr / Start Stockgare
Samstag 8:00 Uhr / Ende Stockgare und Start Klimatisierung
Samstag 13:00 Uhr / Ende Klimatisierung und Start Stückgare
Samstag 19:00 Uhr / Ende Stückgare und Start Pizza backen
Wenn du dich an diese Zeitabläufe hällst, hast du die Basis für eine perfekte Pizza. Du kannst den Pizzateig auch 48 oder gar 72 Stunden in der Stockgare belassen. Je länger, desto aromatischer wird der Pizzateig. Den Start zum Pizza backen kannst du natürlich auf deine Bedürfnisse anpassen. Man kann natürlich auch am Dienstag Abend lecker Pizza essen.
- Pizzateig ansetzen (65% Hydration = % Wasseranteil auf 1 kg Mehl)
500 ml kaltes Wasser in eine große Schüssel geben, darin die Hefe auflösen. Nun 500 g Mehl hinzugeben und gut vermischen, mit einem feuchten Tuch abdecken und für 15 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen.
Nun in den restlichen 150 ml Wasser das feine Meersalz auflösen und nach und nach unter den Teig rühren. Jetzt die restlichen 500 g Mehl nach und nach unterrühren, bis alles gut vermengt ist.
Den Teig aus der Schüssel nehmen und kneten, falten, kneten, falten, kneten, falten… ca. 15 Minuten, bis er schön glatt und geschmeidig ist. Tipp: Reibe dir vorab die Hände mit etwas Olivenöl ein, dann geht das alles besser und klebt nicht so.
- Pizzateig Stockgare
Den Pizzateig auf eine saubere Fläche legen und mit einem feuchten Tuch abdecken und 60 Minuten ruhen lassen. Jetzt kann die Hefe erstmal arbeiten.
Nach der Ruhezeit den Pizzateig zu einem großen Ballen formen und in eine leicht mit Olivenöl eingeriebene Schüssel oder lebensmittelechte Plastikbox legen. Deckel drauf oder mit Frischhaltefolie abdecken und für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- Vorbereitung zur Stückgare
Den Pizzateig nach 24 Stunden aus dem Kühlschrank holen und bei Zimmertemperatur 5 Stunden klimatisieren lassen. Zugedeckt lassen!
Nach den 5 Stunden Ruhezeit den Pizzateig aus der Schüssel oder Plastikbox entnehmen und in 6 gleichgroße Stücke teilen. Je Pizzaballen ca. 260 g bis 280 g.
- Pizzateig Stückgare
Nun aus den 6 Pizzateigstücken jeweils einen Pizzaballen formen. Einfach den Teig immer wieder unten in den Pizzaballen stecken. Reibe dir vorab die Hände mit etwas Olivenöl ein, dann geht das alles besser und klebt nicht so. Übung macht den Meister!
Die 6 Pizzaballen nun in eine Plastikbox oder eine Pizzaballenbox legen. Deckel drauf und nochmal 6 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
- Backofen und Pizzastein vorheizen
Den Pizzastein auf ein Backblech legen und im oberen Drittel des Backofens einschieben. Bei meinem Backofen ist das die oberste Auszugschiene (Nummer 3). Somit habe ich einen Backraum von ca. 9 – 12 cm in der Höhe.
Am Backofen Ober- und Unterhitze auf Maximum 275 Grad stellen. Ein Handelsüblicher Einbaubackofen heizt zwischen 250 und 275 Grad.
Mindestens 60-90 Minuten vorheizen. Am besten mit einer Laser-Temperaturpistole immer mal die Temperatur in der Mitte des Pizzasteins messen.
- Pizza vorbereiten
Auf die Arbeitsfläche ein Häufchen (ca. 300 g) Semola Rimacinata geben. Nun einen Pizzateigballen aus der Pizzaballenbox entnehmen und auf das Häufchen legen und einmal wenden. Nun vorsichtig mit den flachen Fingerspitzen eine Minnipizza formen. Dabei nicht den Rand eindrücken.
Jetzt den Pizzateig auf eine freie Fläche legen und mit beiden, flachen Händen eine runde Pizza formen. Dabei nicht den Rand eindrücken. Bitte KEIN Nudelholz verwenden!
Tomatensauce verteilen. Nicht auf den Rand und nicht zu viel.
- Pizza vorbacken und backen (meine persönliche Variante)
Nun die Pizza auf eine gelochte (entfernt das nicht benötigte Semola am Boden der Pizza) Pizzaschaufel ziehen. Die Pizza nochmal etwas in Form ziehen.
Jetzt kann die Pizza ab in Ofen. Hier bleibt sie für ca. 4 Minuten.
Die Pizza mit der Pizzaschaufel aus dem Ofen nehmen und auf einem Abkühlrost ablegen. Nun 30 Sekunden ruhen lassen.
Jetzt kannst du die Pizza nach Herzenslust belegen. Für eine echte Pizza Margherita brauchst du noch Fior di Latte (heißt übersetzt „Blume der Milch“) frischem Basilikum und gutes Olivenöl.
Nun geht die Pizza wieder ab in den Ofen. Bevor ich sie reinschiebe, öffne ich die Backofentür und stelle den Herd auf Obergrill um. Jetzt ca. 10 Sekunden warten damit der Ofen etwas Hitze verliert und die obere Heizschleife „anspringt“. Jetzt kann die Pizza wieder in den Ofen. Tür zu.
Die Pizza sollte ab jetzt unter Beobachtung bleiben. Je nach Bräunungsgrad und Belieben die Pizza aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen und mit einem Pizzaschneider zerteilen. Für die Nächtse Pizza den Ofen wieder auf Ober- Unterhitze stellen. Backofen wieder aufheizen lassen. In der Zwischenzeit die Nächste Pizza vorbereiten und wieder mit Schritt „A“ beginnen.
Schmecken lassen!
Kurzum – nach ca. 8 Minuten Backzeit, bei ca. 275 Grad Ober- Unterhitze und Obergrill, hast du eine perfekte Pizza auf den Tisch gezaubert.
Die perfekte Pizza – Pizzateig Grundrezept Anleitung kostenlos als PDF runterladen
Vorbereitungszeit: 30 Stunden
Menge: 6 Personen
Küche: italienisch
Pizzateig Grundrezept kostenlos als PDF runterladen
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Pizzateig mit der Küchenmaschine selber machen
Das kann ich dir ehrlich gesagt nicht empfehlen. Wenn du den Pizzateig mit einer Küchenmaschine machen möchtest, dann sollte das eine professionelle Teigknetmaschine sein, jene welche außerhalb der Mitte knetet. Preiswert ist sowas aber nicht. Also ist eher Handarbeit angesagt.
Pizza Capricciosa mit San-Marzano-Tomaten, Schinken, Artischocken, Kalamata-Oliven, Pilzen und Mozzarella.
Pizza selber machen – Pizzavariationen
Beste Pizza der Welt
Hier findest du Restaurant-Tipps um weltweit die beste Pizza genießen zu können.
Italien
Chefkoch: Franco Pepe
Webseite: pepeingrani.it
Adresse: Vico S.Giovanni Battista. 3, 81013 Caiazzo
Polen
Webseite: brusco.pl
Adresse: Plac Teatralny 1, 50-051 Wrocław
USA
Chefkoch: Chris Bianco
Webseite: pizzeriabianco.com
Adresse: 623 E Adams St, Phoenix, AZ 85004
Japan
Chefkoch: Yoshihiro Imai
Webseite: restaurant-monk.com
Adresse: 147 Jodoji Shimominamidacho, Sakyo Ward, Kyoto, 606-8404
Niederalbertsdorf
Chefkoch: Rolf
Webseite: rolfs.pizza
Adresse: Dorfstr. 34, 08428 Langenbernsdorf
Info: Nicht öffentlich! Nur für geladene Gäste. Neapolitanische Pizza aus dem Holzbackofen!
Beste Pizza in Neapel
Solltest du mal in Neapel sein, dann gibt es in der Pizzeria „Di Matteo“ die wohl beste Pizza. Bring aber Zeit und Nerven mit! Jede menge Menschen tummeln sich in der so schon engen Via dei Tribunali. Ein Gerangel und Gedränge, das könnte aber auch schon die Vorstufe einer kleinen Prügelei sein, was da mittags vor der Pizzeria „Di Matteo (Video) abgeht. Aber das warten lohnt sich!
Frische Hefe einfrieren
In einer Packung Frischhefe, einem Würfel, stecken 42 Gramm. Da du aber laut meinem Rezept nur 2 Gramm benötigst, könntest du damit also gute 21 mal Pizza backen. Also die restliche Hefe einfach einfrieren. Am besten kannst du sie noch vorab in je 2 Gramm Portionen abpacken, in eine kleine Gefrierdose und dann ab in den Gefrierschrank. So hast du selbst zum Brot selber backen immer einen Vorrat zur Hand.
Tiefgekühlt hält sich die Hefe problemlos ein halbes Jahr. Zum Auftauen nimm die Hefe aus der portionierten Verpackung und stell sie am besten über Nacht in einem kleinen, tiefen Teller in den Kühlschrank. Kann sein das die Hefe dabei leicht flüssig wird. Das hat jedoch auf die Qualität keinen Einfluss.
Thema Trockenhefe: Grundsätzlich entspricht ja eine Packung Trockenhefe mit 7 Gramm der Triebkraft von einem halben Würfel Frischhefe, also 21 Gramm. Für mein Rezept würdest du also nur ca. 1 Gramm Trockenhefe benötigen.
Die Pizza und ihre Geschichte
Eine nur mit Olivenöl beträufelte, mit Tomatenscheiben und Basilikum oder Oregano belegte Pizza ist seit Mitte des 18. Jahrhunderts nachgewiesen, als Tomaten in Süditalien populär wurden. Da Pizza bei hoher Temperatur (ca. 450 Grad) gebacken werden sollte, was in nur wenigen Haushalten möglich war, wurde die Pizza vorbereitet und ungebacken zum ortsansässigen Bäcker gebracht, bis ein eigener Handwerkszweig der Pizzamacher, der Pizzaiolo entstand, der den Pizzateig dann selbst herstellte und natürlich auch belegte.
Eine Pizza soll erstmals am 11. Juni 1889 in Neapel von Raffaele Esposito von der Pizzeria Brandi hergestellt worden sein, der beauftragt worden sein soll, König Umberto I. und seiner Gemahlin Margherita eine Pizza zu servieren. Diese soll er patriotisch mit Zutaten in den italienischen Nationalfarben belegt haben: Basilikum, Mozzarella und Tomaten. Diese Geschichte ist jedoch von Historikern widerlegt worden.
Königin Margherita ließ sich bereits vorher von jeweils anderen Pizzaiolos Pizza in den Palast bringen. Im Jahr 1880 erschien hierüber ein Zeitungsartikel auch in der Washington Post; aus einer Liste mit 35 verschiedenen Pizzabelägen wählte sie acht Sorten aus, die dann extra für sie gebacken wurden. Bei diesem Pizzabäcker handelte es sich aber nicht um Raffaele Esposito. Er war lediglich der einzige, der die Empfangsbestätigung des Hofes aufbewahrt hatte.
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