Neben Trampelpfaden mitten in der Stadt, an alten Scheunen auf dem Dorf oder im Halbschatten von Waldlichtungen: Holundersträucher begegnen uns beinahe überall. So richtig wahrnehmen tun wir die Sträucher meistens allerdings frühestens Ende Mai, wenn sie in cremeweißen, unvergleichlich duftenden Dolden blühen, aus denen man seine Nase gar nicht wieder herausnehmen möchte, oder im Spätsommer eben, wenn sich die blauschwarzen Beeren zeigen.
Dabei gilt Holunder traditionell als „Götterstrauch“, und genau dieses „göttliche“ Gefühl möchte ich dir heut mit dem Rezept für Holunderblütensirup vermitteln. Die Holunderblüten sind nicht nur etwas für Augen und Nase, richtig zubereitet sind sie auch eine Bereicherung für die Küche.
Inhaltsverzeichnis:
- Holunderblütensirup selber machen
- Holunderblütenbrot selber backen
- Holunderlimonade selber machen
- Polenta-Holunderblüten-Biskuit
- Holunderblütensirup Etikett kostenlos
- Die Geschichte von Holunder
- Jetzt bist Du dran, Deine Unterstützung ist gefragt
Holunderblütensirup selber machen
Zutaten:
ca. 30 frische Holunderblütendolden
2 Liter Wasser
4 kg Zucker
4 Orangen (Bio)
2 Zitronen (Bio)
50 g Zitronensäure
Geschirr- oder Passiertuch
Zubereitung:
Die Zitronen und Orangen ordentlich abwaschen und in Scheiben schneiden. 2 l Wasser, 4 kg Zucker und Zitronensäure gut aufkochen (auflösen).
Holunderblütendolden (ca. 30) vorsichtig in stehendem Wasser waschen und abtropfen lassen, nur ausschütteln, damit der Blütenstaub erhalten bleibt.
jetzt die Orangen-, Zitronenscheiben und Holunderblütendolden liebevoll in ein sauberes Gefäß (große Schüssel) schichten. Den eben aufgekochten Sirup darübergeben.
Das Ganze zugedeckt 3-4 Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen und immer wieder mal umrühren. Durch ein Geschirr- oder Passiertuch abseihen, erneut aufkochen (sehr wichtig) und heiß in saubere (ausgekochte) Flaschen füllen.
Fest verschließen und kühl und dunkel lagern.
Ungeöffnet hält sich der Holunderblütensirup etwa 10 Monate. Tipp: Nicht nur die Holunderblüten lassen sich prima verarbeiten, sondern auch Holunderbeeren – daraus lässt sich ein lecker Holundergelee zaubern.
Kurzum – in ca. 1 Stunde hast du leckeres Holunderblütensirup auf dem Tisch.
Holunderblüten im wunderschönen Monat Mai
Holunderblütenbrot selber backen
Für 2 Brote benötigst du nachfolgende Zutaten:
600 ml Milch
1 kg Mehl
40 g Hefe
10 g Zucker
20 g Meersalz
2 Zitronen, die abgeriebene Schale
14 große, reife Holunderblüten
Zubereitet wird wie folgt:
Löse die Hefe in etwas lauwarmer Milch, den Zucker und das Salz in der restlichen Milch bzw. in der Buttermilch auf. Zerschneide die Holunderblüten in kleine Sträusschen, die du zusammen mit dem gesiebten Mehl und der geriebenen Zitronenschale in eine Schüssel gibst. Füge die Hefe sowie nach und nach die Milch hinzu, und knete das Ganze ordentlich durch, bis ein elastischer Teig entstanden ist.
Lass den Teig an einem warmen Ort, mit einem feuchten Tuch abgedeckt, 1 Stunde lang stehen. Danach knete ihn noch einmal ordentlich ca. 10 Minuten lang kräftig durch und teile ihn in 2 gleich große Stücke, die du mit bemehlten Händen zu 2 Rollen in der Länge der Backform ausrollst. Fetten nun die Formen mit Butter oder einem aromatischen Öl ein, ebenso die Teigrollen von einer Seite, und lege die Brote mit der eingefetteten Seite nach oben in die Formen. Decke sie nochmal ab und lass sie in den Formen noch einmal 2 Stunden lang ruhen.
Heize nun zwischenzeitlich den Backofen auf gute 200 Grad vor, stelle ein Tellerchen mit Wasser unten in den Ofen und lass die Brote auf der mittleren Schiene ca. 45 Minuten goldbraun backen. Löse nun die Brote aus der Form, und stelle sie zum abkühlen beiseite. Holunderblütenbrot ist ideal als Beilage zu Suppen und Salaten.
Tipp: Probiere einfach mal frittierte Holunderblüten (Hollerküchle), das Rezept ist einfach und irre lecker.
Holunderlimonade selber machen
Du benötigst für Holunderlimonade nachfolgende Zutaten:
2 l Wasser
250 g Zucker
6 Holunderblütendolden
2 Zitronen, Saft
Zubereitet wird wie folgt:
Das Wasser und den Zucker kochen bis sich der Zucker aufgelöst hat, erkalten lassen. Dann die vorab vorsichtig gewaschenen und abgetropften Holunderblüten und den Zitronensaft beifügen. Das Ganze mit einem sauberen Tuch zugedeckt 3 bis 5 Tage an die Sonne oder einen warmen Ort in der Küche stellen. Von Zeit zu Zeit umrühren.
Sobald die Holunderlimonade schäumt (das ist der Gärprozess), absieben und in ordentlich gereinigte Flaschen (bis ca. 5 cm unter den Rand) abfüllen und mit einer Gummikappe verschließen. Sehr kühl aufbewahren, am besten im Kühlschrank – nach guten 2 Wochen ist die Holunderlimonade genussbereit und sollte in den nächsten 14 Tage Wochen getrunken werden.
Polenta-Holunderblüten-Biskuit
Du benötigst für Polenta-Holunderblüten-Biskuit nachfolgende Zutaten:
150 g Maismehl
100 g Weißmehl
100 g Zucker
100 g Butter
2 Eigelb
1 Messerspitze Salz
1 Teelöffel Backpulver
2 handvoll getrocknete Holunderblüten
Zubereitet wird wie folgt:
Die 2 Eigelb mit dem Zucker schlagen, Butter beigeben, dann die beiden Mehlsorten, die Hälfte der Holunderblüten, das Backpulver und das Salz. Forme nun eine Teigkugel und lass sie ca. 1 Stunde ruhen. Nun kannst du kleine Kugeln formen und sie auf ein bebuttertes Blech geben, oben vorsichtig, kreuzförmig einschneiden, mit den Holunderblüten bestreuen und bei ca. 180 Grad 15 bis 20 Minuten backen.
Holunderblütensirup Etikett kostenlos
Hier kannst du dir ein Etikett für deinen Holunderblütensirup ausdrucken:
Die Geschichte von Holunder
Die Geschichte des Holunders reicht weit zurück und ist eng mit der menschlichen Kultur und Folklore verbunden. Der Holunder (Sambucus) ist ein Strauch oder kleiner Baum, der in gemäßigten Regionen auf der ganzen Welt vorkommt. Es gibt verschiedene Arten von Holunder, aber die bekannteste ist der Schwarze Holunder (Sambucus nigra). Schon in der Antike wurde der Holunder wegen seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten geschätzt. Die Griechen und Römer glaubten, dass der Holunder magische Kräfte besaß und ihn mit Gottheiten wie der Göttin Holda oder dem Gott Odin in Verbindung brachten. In vielen Kulturen galt der Holunder als heiliger Baum und wurde als Schutz vor bösen Geistern und Hexen verehrt.
Auch in der Volksmedizin spielte der Holunder eine wichtige Rolle. Die Beeren wurden zur Herstellung von Sirup, Saft und Wein verwendet, die als Hausmittel gegen Erkältungen, Grippe und andere Beschwerden eingesetzt wurden. Die Blüten des Holunders wurden zur Herstellung von Tee und Salben verwendet und sollen entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften haben.
In der europäischen Folklore gibt es viele Geschichten und Legenden über den Holunderbaum. Eine bekannte Geschichte besagt, dass die Menschen in der Nähe eines Holunders sicher vor Hexen und bösen Geistern waren. Eine andere Geschichte erzählt von einer alten Frau, die im Holunderbaum lebte und denjenigen half, die sie um Rat baten. Im Laufe der Jahrhunderte blieb der Holunder ein wichtiger Bestandteil der Volksmedizin und des Brauchtums. Im 19. Jahrhundert begann man, den Holunder auch für kulinarische Zwecke zu nutzen. Holunderbeeren wurden zur Herstellung von Marmelade, Gelee und Likören verwendet, während Holunderblüten in Backwaren und als Geschmackszusatz in Getränken Verwendung fanden.
Heute ist der Holunder weiterhin beliebt und vielseitig verwendbar. Die Beeren werden zu Säften, Sirupen und Extrakt verarbeitet und finden Verwendung in Cocktails, Desserts und anderen Gerichten. Die Blüten werden für Tees, Sirupe und als aromatische Zugabe in Speisen verwendet.
Die Geschichte des Holunders ist reich an Traditionen, Geschichten und kulturellen Bezügen. Er ist nicht nur ein vielseitiges Nahrungsmittel, sondern auch ein Symbol für Schutz und Heilung in vielen Kulturen. Die Faszination für den Holunder und seine Verwendungsmöglichkeiten hat bis heute Bestand und wird von Generation zu Generation weitergegeben.
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